Großbrand Alsfeld - Spiritushalle - ehem. Firma Bücking - 31.07.2013
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- Auch am Folgetag noch viel zu tun...
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Einsatzbericht:
Großbrand in Alsfeld fordert den Einsatz von 350 Frauen und Männern. Weiterlesen...
Besser spät als nie - Zusammenfassung Großbrand Lauterbach - Wäscherei Jöckel
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Lauterbach, 02.02.2011
Einleitung
Am Mittwoch, 02. Februar 2011, wurde um 23:15 Uhr die zentrale Leitstelle Vogelsberg durch die Brandmeldeanlage der Wäscherei alarmiert. Daraufhin wurde der Hauptstützpunkt Lauterbach alarmiert. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch 10 Kameraden nach Dienstleistungsabend auf der Feuerwache. Die Einsatzkräfte, welche zu dem Objekt ausrückten, gingen davon aus, dass es sich wie schon öfters bei diesem Objekt, um einen Fehlalarm handeln würde.
Brandobjekt
Wäscherei Jöckel in der Vaitsbergstrasse 26.
Bei dem Brandobjekt, welches sich am nordöstlichen Stadtrand von Lauterbach befindet, handelt es sich um eine zweigeschossige Fabrikationshalle, die in der Vergangenheit mehrmals erweitert wurde. Der Altbestand hat eine Fläche von ca. 60 x 15 m, welcher nach 30 m durch eine Brandwand unterteilt war. Hier befand sich der Eingangsbereich mit einem Empfang, Büro und weiteren Funktionräumen. Seitlich angehängt befindet sich auf ca. 30 x 4 m ein Lager und die Heizung. Im hinteren Teil der Halle befand sich die Wäscherei. Die zuletzt erbaute Halle ca. 35 x 45 m (Brandausbruchstelle) war zum Teil unterkellert und durch keine Brandwand vom Altbestand getrennt. Im hinteren Bereich der Hallen befand sich auf der gesamten Breite ein Obergeschoß (ca. 45 x 5 m) in welchem sich verschiedene Räume wie WC's, Umkleide-, Technik- und Werkstatt- und Sozialräume befanden.
Im Kellergeschoß befand sich in Rollwagen gelagerte Wäsche, das Gefahrstofflager, ein Meisterbüro sowie eine Näherei. Das Kellergeschoß war über eine Treppe sowie einen Lastenaufzug mit der Halle verbunden. Da die Wäscherei in einen Hang gebaut wurde, konnte das Kellergeschoß auch durch ein 3 flügeliges Falttor, ein Sektionaltor sowie durch eine Notausgangtür befahren bzw. betreten werden. Keller- und Erdgeschoß hatten in südlicher Richtung auf der gesamten Länge von 45 m ein Lichtband. Auf dieser Seite befand sich in ca. 6 m Abstand ein Möbelhaus. Der Zwischenraum beider Gebäude war als Fahrstraße ausgelegt und diente auch als Zufahrt für das Kellergeschoß der Wäscherei. Im Osten der Wäscherei befand sich eine Wohnbebauung mit 2 Wohnblöcken, die in ca. 10 m Abstand zum Objekt standen. Da die Halle im Vollbrand stand, musste das Möbelhaus mit allen Mitteln durch eine Riegelstellung gehalten werden.
Wetterlage
Es herrschte leichter Westwind in Stärke 1-2. Zeitweise Niederschlag als Regen und Schnee. Die Temperatur betrug weniger als 0° C, was insbesondere die Einsatzkräfte zu erheblicher Vorsicht aufrief.
Einsatzlage
Bei Eintreffen der Feuerwehr stand die zuletzt erbaute Halle ca. 40 x 30 m im Vollbrand. Der Fahrzeugführer des zuerst eintreffenden Einsatzleitfahrzeugs (ELF) hat sofort alle Löschzüge der Stadt Lauterbach alarmieren lassen. Als der Einsatzleiter an der Einsatzstelle eintraf, hatte das Feuer schon die Dachhaut durchbrochen und war auf den gesamten Dachbereich übergegriffen.
Einsatzablauf
Chronologischer Einsatzablauf mit den wichtigsten Daten
- 23.15 Uhr - Eingang Brandmeldung BMA Fa. Jöckel, Vaitsbergstarße 26 Hauptstützpunkt Lauterbach, Alarm für Löschzug Mitte Stichwort Feuer 2 Funkmeldeempfänger (45 FME)
- 23.21 Uhr - Löschzug- Mitte (LZ) mit 1/3/18 aus
- 23:22 Uhr - Weitere Fahrzeug der Stützpunktfeuerwehr Mitte rücken nach. LZ Mitte (ELF, LF 20/16, TM 32, HLF 20/16)
- 23:22 Uhr - ELW 1 mit LZ-Mitte Einsatzstelle an. 1. Lagemeldung – Wäscherei Jöckel brennt in voller Ausdehnung. Erhöung auf Feuer 3
- 23:22 Uhr - Vollalarm für die Feuerwehr Lauterbach (Löschzüge Ost, West, Nord und Süd)
- 23:28 Uhr - LZ-Ost aus
- 23:29 Uhr - KdoW mit StBI an
- 23:29 Uhr - LZ-Nord aus
- 23:30 Uhr - LZ-West aus
- 23:30 Uhr - TLF 24/48 - LZ-Mitte an
- 23:30 Uhr - GW-L2 - LZ-Mitte an
- 23:30 Uhr - KBI verständigt
- 23:31 Uhr - LZ-Süd aus
- 23:32 Uhr - LZ-Ost an
- 23:33 Uhr - LIMA LZ-Mitte an
- 23:35 Uhr - MTW LZ-Mitte an
- 23:37 Uhr - LZ-Nord an
- 23:39 Uhr - LZ-West an
- 23:40 Uhr - LZ-Süd an
- 23:42 Uhr - 2. Lagemeldung C-Rohre im Einsatz. Wenderohr des TM und Werfer TLF 24/48 im Einsatz. Wasserversorgung droht zusammen zu brechen. Wasserwerk verständigt
- 23:50 Uhr - Stadtwerke Wasser verständigt
- 23:55 Uhr - Gasversorgung Fulda verständigt
- 23:59 Uhr - Stadtwerke Strom verständigt
- 00:06 Uhr - Einsatzstelle stromlos
- 00:15 Uhr - KBI an der Einsatzstellec
- 00:18 Uhr - Gasleitung abgeschiebert
- 00:22 Uhr - 3. Lagemeldung Löschwasser an der Einsatzstelle gefriert und führt zu starker Glatteisbildung
- 00:25 Uhr - Statiker verständigt
- 00:35 Uhr - Betriebshof zum Abstreuen der Einsatzstelle verständigt
- 01:15 Uhr - DB informiert evtl. Unterquerung der Bahnstrecke Fulda-Gießen mit Schlauchleitung
- 01:15 Uhr - Verpflegungszug alarmiert
- 01:30 Uhr - 4. Lagemeldung Feuer aus, Nachlöscharbeiten werden sich noch mehrer Stunden hinziehen
- 01:35 Uhr - TLF 24/48 wird aus dem Einsatz herausgelöst
- 01:40 Uhr - Baufirma mit Bagger angefordert
- 02.00 Uhr - Mit dem Verpflegungszug wird die Versorgung mit Kaffee und Tee vereinbart. Frühstück für die Einsatzkräfte wird eingeplant
- 02:20 Uhr - Bagger trifft an der Einsatzstelle an, Nachlöscharbeiten gehen jetzt zügig voran
- 03:00 Uhr - TM 32 wird aus dem Einsatz herausgelöst
- 04:30 Uhr - LZ-West wird aus dem Einsatz herausgelöst
- 05:15 Uhr - LZ-Nord wird aus dem Einsatz herausgelöst
- 06:15 Uhr - LZ-Süd wird aus dem Einsatz herausgelöst
- 06:27 Uhr - LZ-Mitte wird aus dem Einsatz herausgelöst. LIMA, MTW und GW-L verbleiben mit 1/6 als Brandwache vor Ort
- 06:30 Uhr - LZ-Ost wird aus dem Einsatz herausgelöst
- 11:15 Uhr - Einsatzende an der Einsatzstelle, Fahrzeug- und Gerätereinigung ziehen sich bis in die Nachmittagstunden des 3. Februar hin
- 03.02.11 um 13:13 Uhr, Nachlöscharbeiten mit ELF, LF 20/16,HLF 20/16,TLF 24/48, TM32
- 04.02.11 um 11:29 Uhr, Nachlöscharbeiten mit LF 20/16
Löschzug Mitte
Vom LF 20/16 wurde ein B-Rohr im Außenangriff und ein C-Rohr im Innenangriff für den nördlichen Gebäudeteil (Altbestand) vorgenommen. Die Wasserversorgung wurde vom nahen Überflurhydrant sichergestellt. Das HLF 20/16 baute die Wasserversorgung vom Überflurhydrant Vaitsbergstraße auf und errichtete mittels tragbarem Wasserwerfer eine Riegelstellung zwischen der Wäscherei und dem Möbelhaus. Die Löschwasserversorgung drohte zusammen zu brechen.
Löschzug West
Baute eine Wasserversorgung von einem Hydranten in ca. 400 Meter Entfernung zur Einsatzstelle auf und versorgte den Löschzug Mitte. Als diese Leitung stand, konnte der Teleskophubretter zur Verstärkung der Riegelstellung zwischen Wäscherei und Möbelhaus in Stellung gebracht werden. Ein Teil des Personals unterstützte den Löschzug Mitte, bei der Brandbekämpfung im Innenangriff des Altbestandes.
Löschzug Ost
Wurde zur Brandbekämpfung im östlichen Gebäudeteil zwischen Wohnbebauung und Wäscherei eingesetzt.(Büros, Sozialräume, Werkstätte) Im Innenangriff wurde 1 C-Rohr im Erdgeschoß und ein weiteres C-Rohr im Obergeschoß eingesetzt. 1 C- sowie ein B-Rohr wurden im Aussenangriff eingesetzt. Die Wasserversorgung wurde von einem Hydranten und einer Schlauchleitung des LZ-Süd sichergestellt.
Löschzug Nord
Hatte die Aufgabedas Gefahrstofflager im Kellergeschoß zu sichern und eine Brandbekämpfung durchzuführen. Das Gefahrstofflager war durch den Brand nicht unmittelbar gefährdet, jedoch musste der Angriffstrupp bei einem Gabelstapler die Gasflasche demontieren, da die Schraubverbindung durch Brandeinwirkung beschädigt war und abgeblasen hatte. Nachdem die Gasflasche in Sicherheit gebracht war, konnten 2 Trupps unter PA, eine große Menge an Rollis mit Wäsche aus dem Kellergeschoß ins Freie bringen, um diese dann abzulöschen.
Löschzug Süd
Baute eine Wasserversorgung vom Mühlwegzur Einsatzstelle auf und versorgte den Löschzug Ost mit Wasser. Anschließend AS-Träger in Bereitstellung. Um 5 Uhr übernahm der Löschzug Süd die Nachlöscharbeiten des Löschzuges Nord.
Einsatzbilanz
Eingesetzte Fahrzeuge, Geräte, Zahl der Rohre, Zahl der Schläuche, Wasserverbrauch, Einsatzstunden.
Feuerwehr Lauterbach:
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Löschzug Mitte: ELW 1, LF 20/16, HLF 20/16, TM 32, TLF 24/48, weitere Fahrzeuge Stützpunkt: GW-L2, LIMA, MTF, KdoW = Stärke: 1/5/31/37. Stunden: 278 h.
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Löschzug Ost: MTW, TSF-W, TSF = Stärke: 1/2/19/22. Stunden: 133 h.
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Löschzug West: MTW, TSF, LF 16-TS = Stärke: 1/2/19/22. Stunden: 92 h.
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Löschzug Süd: MTW, LF 8/6, LF 16-TS = Stärke: 1/2/14/17. Stunden: 93 h.
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Löschzug Nord: MTW, TSF-W, TSF, RW 1 = Stärke: 1/2/14/17. Stunden: 79 h
Gesamtstärke: 5/13/95/113
Einsatzstunden: 675 h
Fahrzeuge: 22
Zahl der PA: 36
Zahl der Rohre: 18 / 1 Wenderohr TM 32 / 1 Dachmonitor TLF 24/48 / 1 Monitor tragbar / 1 B-Rohr / 14 C-Rohre
Zahl der Schläuche: 126 / 38 C-Schläuche / 88 B-Schläuche = ca. 2330 m
Löschwasserversorgung
Für die Löschwasserversorgung standen in den umliegenden Straßen Hydranten auf 80er, 100er oder 150er Ringleitungen zur Verfügung. Zusätzlich wurde durch die Löschzüge Süd und West aus weiter entfernten Hydranten Wasser entnommen und über Langewege (2 x ca. 400 meter) der Einsatzstelle zugeführt. Was die Feuerwehr nicht wusste, die Wäscherei wurde über 2 Leitungen mit großen Leitungsdurchschnitt mit Wasser versorgt. Da diese Leitungen durch Brandeinwirkung beschädigt waren, konnte eine große Menge Wasser ungehindert ins Brandobjekt fließen. Der Wasserversorger hat nach seinem Eintreffen unverzüglich die Leitungen zur Wäscherei abgeschiebert. Diese Maßnahme verbesserte die Wasserversorgung der Hydranten schlagartig.
Brandursache
Der Brand entstand vermutlich in einem Schaltschrank. In die Ermittlungen nach der Brandursache wurde am Vormittag das Hessische Landeskriminalamt (LKA) eingeschaltet. Die LKA-Beamten erschienen dann am 4. Februar. Der schnelle Brandverlauf kann sich die Feuerwehr bis heute nicht erklären. Vom Eingang der Brandmeldung bis zum Eintreffen der Feuerwehr vergingen nur sieben Minuten. Bei Eintreffen des 1. Löschfahrzeuges stand schon fest, dass diese Halle nicht zu halten war.
Schlußbetrachtung
Bedenkt man den großen Brandumfang bereits beim eintreffen der ersten Helfer und die Brandlast des Möbelhauses in 6 Meter Entfernung, so ist schon das Halten dieses großen Möbelhauses als Einsatzerfolg zu bewerten.Der gemeinsame Einsatz von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei erfolgte trotz schwer überschaubarer Einsatzlage und erheblichem Glatteises im gesamten Bereich der Einsatzstelle zügig und zielgerichtet. Die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte untereinander klappte reibungslos. Bei der Vielzahl der Einsatzkräfte, der vielen verlegten Schlauchleitungen sowie des herrschenden Glatteises wurde erfreulicherweise kein Personenunfall gemeldet. Die hohe Einsatz- und Arbeitsbereitschaft eines jeden freiwilligen Feuerwehrangehörigen ist besonders hervorzuheben. Die Zusammenlegung von jeweils 2 Stadtteilwehren zu einem Löschzug mit einem Wehrführer und einem Stellvertreter (Zugführer / stellv. Zugführer) und die intensive Schulung von den 4 Löschzügen hat ebenfalls zum Gelingen des Einsatzgeschehens beigetragen. 5 Löschzüge lassen sich besser führen wie 9 Stadtteilwehren.
Nachlese
Nach dem derzeitigen Stand wird der entstandene Sachschaden nach unbestätigten Angaben auf mehrere Millionen Euro geschätzt.
Fotos: Freiwillige Feuerwehr Lauterbach
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