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Lauterbach, 28.08.2013
Die immer größer werdende Zahl von technischen Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen erfordern bei den Feuerwehren mehr Spezialgeräte und moderne Einsatzfahrzeuge. Für den 33 Jahre alten Vorausrüstwagen (VRW) hat die Freiwillige Feuerwehr Lauterbach nun Ersatz beschafft: Kein Fahrzeug aus dem Katalog, sondern zusammen mit einem Ausrüster in Schwäbisch-Gmünd haben die Lauterbacher Brandschützer praktisch einen eigenen schnellen, wendigen und allradangetriebenen Wagen entwickelt. Darüber hat sich der innenpolitische Sprecher der hessischen CDU-Landtagsfraktion, Alexander Bauer (Bürstadt) in der Feuerwache bei Stadtbrandinspektor und Wehrführer der Kernstadtfeuerwehr, Hans-Jürgen Schütz, und Vizewehrführer Tony Michelis, informiert.

Schütz erläuterte Bauer und dem Lauterbacher CDU-Landtagsabgeordneten Kurt Wiegel die innovative Fahrzeugkonzeption, die bisher weitgehend ohne Landeszuschüsse umgesetzt werden konnte. Nur vier Fahrzeuge seien mit Landesunterstützung beschafft worden. Die anderen - zum Teil Spezialfahrzeuge, wie der Teleskopmast TM 32, die Wechselladerfahrzeuge mit Abrollbehältern für Atemschutz, Wassertransport und Rüstarbeiten oder eben der Vorausrüstwagen - seien von der Stadt und großteils vom Förderverein der Lauterbacher Wehr beschafft worden. Von den 2,1 Millionen Landesmitteln, die in den letzten sechs Jahren in den Vogelsbergkreis als Landeszuschüsse geflossen seien, habe die Stadt Lauterbach mangels Anträgen keinen Cent erhalten. Die Lauterbacher Wehr wünsche sich daher eine andere Bezuschussungsform für Feuerwehrfahrzeuge in Hessen, die auch eine Förderung für selbstbeschaffte Fahrzeuge vorsehe und nur einen Rahmen vorgebe. Überhaupt müsse das Bezuschussungsverfahren einfacher werden, gaben Schütz und Michelis dem Gast aus Wiesbaden mit. Alexander Bauer, der sich sehr kenntnisreich zeigte, war beeindruckt, dass die Kreisstadt-Feuerwehr einen großen Stützpunkt und einen umfangreichen Fahrzeugpark ohne jedes hauptamtliche Personal nur mit freiwilligen Helfern so in Schuss halte. Der jetzt den CDU-Politikern vorgestellte Vorausrüstwagen ist 180-PS-starker VW Amarok mit Allradantrieb und einer 8-Gang-Automatik, der von der Firma CS-Sonderfahrzeuge nach den Wünschen der Lauterbacher entwickelt und aufgebaut wurde. „Wir wollten in jedem Fall vier Sitzplätze für die Mannschaft, die als erstes am Unfallort ist und legen Wert auf eine Trennung von Fahrgastzelle und Geräteraum, damit beim Eigen-Unfall keine Ausrüstung die Kameraden trifft“, betont Diplom-Ingenieur Tony Michelis, der die Fahrzeugbeschaffung betreut. Zudem habe man einen speziellen Nebenantrieb für die Hydraulik der Rettungsschere und des Spreizers. Um auf große Stromerzeuger verzichten zu können, ist das Fahrzeug vollständig mit sparsamer LED-Lichttechnik samt Dachstrahlern und blendfreier Umfeldbeleuchtung ausgestattet. Damit es von allen Feuerwehrkameraden mit dem Autoführerschein gefahren werden kann, liegt das Gesamtgewicht trotz der umfangreichen feuerwehrtechnischen Spezialausstattung und der Besetzung mit vier Personen unter 3,5 Tonnen. Es sei eine zeitaufwendige aber auch spannende Arbeit gewesen, mit dem Aufbauhersteller Großteils sonn- und feiertags in der Firma in Schwäbisch-Gmünd Grundzüge und Details der gewünschten Konstruktion zu besprechen. „Jetzt haben wir ein für die Mannschaft ein schnelles und sicheres Einsatzfahrzeug, mit dem wir Verkehrsteilnehmer fachgerecht retten und bergen können“, stellten die beiden Feuerwehrvertreter beim Besuch der Landtagsabgeordneten heraus.

Loben Lauterbacher Feuerwehr für Fahrzeugkonzept mit neuem Vorausrüstwagen: CDU-Innenpolitiker Alexander Bauer (2. v.r.), Landtagsabgeordneter Kurt Wiegel (3. v.r.) mit Stadtverordnetenvorsteher Lothar Pietsch (re.) und Vizewehrführer Tony Michelis (links) sowie Stadtbrandinspektor Hans-Jürgen Schütz (3. v.l.).

VRW Lauterbach Innen Kopie

Text: Redaktion
Fotos: Redaktion

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